Dienstag, 25. Februar 2014

Von verrückten Backpackern, beeindruckenden Vulkanen, kreativen Kostümen und faszinierenden Kindern



Die letzten 10 Tage hier vergingen wahnsinnig schnell! Das lag zum einen an den mit Erlebnissen gefüllten Wochenenden, vor allem aber auch an denen mit Arbeit gefüllten Wochentagen!


Xela, 14. – 16.02

Nachdem das mit dem surfen gehen aufgrund überfüllter Hostels dann doch nicht geklappt hatte, entschieden Linda und ich uns dazu trotzdem das Wochenende raus zu kommen und ein wenig dieses Land, in dem wir mittlerweile ja bereits 6 Wochen lebten, zu erkunden. Letztendlich fuhren wir auf anraten hin nach Quetzaltenango (hier umgangssprachlich Xela genannt). Nachdem wir natürlich den Reiseführer, die Adresse des Hostels und jegliche sonstigen hilfreichen Informationen vergessen hatten, fühlte sich das Ganze auch gleich deutlich abenteurlicher an! Als wir ankamen realisierten wir erstmal, dass es sich um die zweitgrößte Stadt des Landes handelt! Trotzdem erreichten wir das Hostel und genossen einen schönen ersten Abend mit ausreichend Essen und Unterhaltung von 3 Backpacker. Begleitet von Diesen gings dann auch noch feiern Abends. Wir unterhielten die typischen Hostelgespräche („Ah und du reist einfach oder wie?“, „Ein Jahr Freiwilligendienst wow!“, „Ja, ich musste definitiv aus meinem öden Alltag ausbrechen“, „Ich hab dann das Studium abgebrochen und bin mit 300 Dollar reisen gegangen“, „Ja ich bin jetzt schon 6 Monate unterwegs“, „Und wo wollt ihr noch hin?“…) und tauschten Reisegeschichten aus... wobei wir aufgrund mangelnder Erfahrungen (teils positiv gesehen!) eher  den Geschichten lauschten. Diese reichten von nächtlichen hostelüberfällen bis zu den typischen Reiseglücksgefühlen wenn man einfach nur im bus sitzt und die Welt beschaut ohne wirklich zu wissen was vor einem liegt. 

Einer unserer Wochenendreisefreunden startete also tatsächlich nur mit 300 Dollar in der Tasche in den USA, nachdem er sein Studium dort hingeschmissen hatte. Aus prikärem Geldmangel und sichtlichem Ideenreichtum erfand er schließlich ein Produkt (was eigentlich lediglich aus einem Holzknopf und einer Kordel dran besteht, aber wirklich irgendwie cool ist) und verbreitete es erfolgreich. Entwickelt wurde das mit einem mexikanischem Schreiner und die Erträge werden fair geteilt. Nun, taucht er in diversen Zeitungsartikeln auf und muss sich finanziell gesehen für den Rest seiner Reise keine Gedanken mehr machen… Fazit: Er existiert The American Dream! Jedenfalls ein verrückter, netter und unterhaltsamer junger Mann mit mexikanischen Wurzeln und dazu passendem Schnauzbart.

Ich muss ja sagen, dass mir dieses Backpackerfeeling zusagt und gerade diese Bekanntschaften die Reisen interessant machen aaaber naja ich hätte nicht gerade Lust jedes Wochenende wieder mit einem anderen Backpacker gesprächstechnisch von vorne anzufangen („Ne also ich mache ein Freiwilligendienst für ein Jahr“, „Ja ich weiß ein Jahr klingt lange“,…siehe oben!)

In Xela erkundeten wir jedenfalls noch die Stadt, die ihrem Ruf jede Ehre macht und fuhren dann noch zu den naheliegenden heißen Quellen um dort in Naturgewässern mit geschätzten 45 Grad zu baden. Wo ich –fast- CLUESO getroffen hätte… Naja zumindest war ich mir 5 min. zu 99% sicher. Bis ich in einem geschickt eingefädelten Gespräch leider feststellen musste, dass es sich nur um einen Holländer handelt der ohne seine Kapuze gar nicht mal mehr soo viel Ähnlichkeit aufwies… :D










 

Zurück von unserem Kurzzeitabenteuer erwartete uns eine Woche mit vieeel Arbeit und wenig Abwechslung. Da der werte Herr Physiotherapeut gerade seinen Bauch in einem Segelboot in der Karibik bräunt muss ich momentan einige seiner Therapien übernehmen und habe daher ausreichend Arbeit um möglichst frühzeitig den Weg in mein Bett zu bestreiten.

Volcano Pacaya und eine Kostümparty, 22.02

Und am Wochenende mussten wir schließlich fit sein! Da ging es Samstagmorgens nämlich bereits um 5 Uhr in der Frühe los, wohin? Darf ich vorstellen: Volcan Pacaya, liegt südlich der Hauptstadt und ist mit seinen 2552m nicht unbedingt rießig, dafür umso aktiver. (http://de.wikipedia.org/wiki/Pacaya) Der Aufstieg war ziemlich kurzweilig und einfach, der Ausblick und der Weg über die Lava jedoch wahnsinnig beeindruckend! Bin jedenfalls immer wieder bereit für einen weiteren Vulkan! Es gibt ja noch 35 mehr davon in Guatemala ;)

Nachdem die ganze Truppe Mittags entspannte wurde Abends dann ein Geburtstag auf amerikanisch gefeiert, mit Bierpong und Kostümen! Ein voller Erfolg auch wenn das Team Black Swan, zu dem meine Wenigkeit zählte sich schnell und traurig geschlagen geben musste. Die Amis haben einfach mehr Übung! Es war ein wunderschöner Tag!

 







 

Proyecto familiar, 23.02

Am Sonntag wurde dann wieder entspannt und ich hatte zwei Stunden Arbeit. Ich war dran mit meinem ersten eigenständig angeleitetem Proyecto familiar -> Also 2 Stunden Zeit verbringen mit Geschwistern welche hier leben um auch diese „kleine Familie“ zu festigen. Ich hatte zwei „Neuankömmlinge“ die erst seit Januar hier sind. Zwei unglaublich nette, freundliche und aufgeschlossene Jungs mit denen diese 2 Stunden zum einen im Flug vergingen und auch wunderschön waren! Nachdem wir im nächsten Dorf Eis essen waren verbrachten wir eine Stunde mit Gesellschaftsspielen und viel Gelächter! Auch von der Familiengeschichte habe ich währenddessen erfahren und bin nun noch beeindruckter wie toll diese Kinder gediehen sind trotz solcher trauriger Umstände! Und ich freute mich umso mehr mit Ihnen zwei tolle Stunden zu teilen! 


Zum Ende des Wochenendes gönnte ich mir dann ein gutes Essen, Mittagsschlaf und einen Film am Abend! Herrlich!

Nächstes Wochenende geht es mit allen Voluntären in die „Earth Lodge“, eine Ferienunterkunft für Gruppen mit verschiedensten Aktivitätsangeboten. Ein Besuch in der Sauna dort habe ich als Erholungsmaßnahme jedenfalls auf dem Plan! Bis dahin genieße ich hier meine Arbeitswoche und versuche meine Ideen etwas zu strukturieren ;)

Liebe Grüße,

eure Anja

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